Wikinger-Schmuck und Geschichte im Schloss Gottorf

Ein Tag in Schloss Gottorf, der mein Herz berührte.

Heute habe ich mich auf eine Reise begeben. Es war nicht mit dem Motorrad. Es war nicht durch Wälder oder über Gipfel. Es war eine Reise durch die Zeit. Ziel: Schloss Gottorf. Anlass: Die Sonderausstellung „Wikingerdämmerung – Zeitenwende im Norden“. Ergebnis: pure Begeisterung.

Schon das Schloss selbst war ein Erlebnis.
Ein Bau wie aus einem alten Traum. Die Türme ragen in den Himmel. Die Mauern flüstern Geschichten, wenn man die Hand auf ihre kalten Steine legt. Ich habe draußen Fotos gemacht. Es waren Fotos vom ehrwürdigen Eingangsportal. Es waren auch Fotos vom Spiel des Lichts auf der Fassade. Außerdem habe ich den Kontrast zwischen Barockarchitektur und dem wilden Geist der Wikinger eingefangen. Es war, als ob das Schloss selbst die Dämmerung zwischen den Zeiten verkörperte.

Gold, das Geschichten flüstert

Am meisten hat mich der Wikinger-Schmuck berührt. Nicht nur wegen seines handwerklichen Zaubers. Sondern weil er so tief von Identität erzählt. Kleine, kunstvoll gearbeitete Broschen, Ringe mit Runen, silberne Tiermotive, die wie Amulette der alten Götter wirkten. Hier spürt man, dass Schmuck nicht bloß Zier war – er war Schutz, Status, Spiritualität.

Und dann: die Münzen. Kleine Metallstücke mit immenser Wirkung. Einige glänzten noch fast wie neu, andere waren stumpf, abgenutzt, gezeichnet von Jahrhunderten – und doch sprachen sie alle. Von Handel, Macht, Wandel. Besonders faszinierend war die Mischung aus arabischen Dirham, angelsächsischen Pfennigen und eigenen nordischen Prägungen. Zeugen eines Volkes, das mit offenen Augen durch die Welt ging – und sie formte.

Die stummen Wächter – Skulpturen voller Seele

Im Außenbereich wie auch in versteckten Winkeln des Schlosses begegnete ich Skulpturen, die mich innehalten ließen. Einige standen still und wachsam wie Wächter vergangener Zeiten. Andere wirkten in ihrer Form fast roh und naturverbunden. Sie schienen wie aus dem Fels geschlagen. Ich habe viele davon fotografiert. Jede Figur schien ein Fragment jener Zeitenwende zu sein – halb Mensch, halb Mythos.

Einer Statue – eine Figur mit Helm und Schild, wettergezeichnet – habe ich besonders lange in die steinernen Augen geschaut. Für einen Moment glaubte ich, sie würde blinzeln.

Zwischen Schild und Kreuz

Der Umbruch, der sich in der Ausstellung widerspiegelt, war überall spürbar. Die alten Götter standen noch stolz in den geschnitzten Figuren, während das Kreuz sich langsam in den Alltag schlich. Es war keine Revolution – es war eine Dämmerung. Eine, die still kam und alles veränderte.

Multimediale Installationen machten das greifbar: ein Runenstein, der mit mir sprach; Projektionen, die zwischen Krieg und Kontemplation changierten. Ich war nicht nur Besucher – ich war Teil der Erzählung. Und das ist selten.

Mein Fazit: Nordischer Zauber, der bleibt

Ich habe viele Fotos gemacht. Es sind Fotos vom feinen Silber eines Armreifs. Auch der matte Glanz einer Münze ist darauf, genauso wie die Silhouette des Schlosses gegen den Himmel. Ebenso sind Skulpturen im Zwielicht dabei. Und ich weiß: Ich werde sie mir immer wieder anschauen. Nicht nur, um mich zu erinnern, sondern um mich zu verbinden.

Wenn du dich je gefragt hast, was zwischen den Zeilen der Geschichte liegt – geh nach Schloss Gottorf. Spür, was war, was wurde – und vielleicht, was wiederkommt.

Besucherinfo

  • Ort: Schloss Gottorf, Schleswig
  • Sonderausstellung: Wikingerdämmerung – Zeitenwende im Norden
  • Website: https://landesmuseen.sh
  • Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag, 10–17 Uhr
  • Eintritt: Erwachsene ca. 12 €, ermäßigt ca. 6 €

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